nacht. vor meinen fenstern polizeiautos und sirenen. mehrmals nacheinander. ab und an geschrei, blinkende lichter. sonst dunkelheit, stille, kälte. randevouz mit dem polizeistaat titelte die taz neulich ein interview. und was mache ich, nachts am schreibtisch? immernoch keine systemrelevante arbeit, auch wenn ich nun einen text mit corona-bezug übersetze. was ist mit meinen grundrechten und meiner position? gehe ich zu leichtsinnig damit um oder zu streng oder wie? wird ein lagerfeuer zum ort des widerstands? das kaffeetrinken zu viert im park – im stehen und mit abstand? und gegen was denn genau? immer mehr leute auf der straße schauen sich an, lächelnd – das hab ich in diesem ausmaß in sachsen noch nie erlebt. niemand umarmt sich mehr. auch ich habe schon leute mit dem ellenbogenkuss begrüßt.
wann kommen endlich die delfine?