männertag. fast aus dem sichtfeld verschwunden, doch seit dem frühen morgen ins hörfeld gerückt, von überall her gegröl, tief, laut und unnachgiebig bei den versuchen, die musik zu übertönen. ein lallender hall. kurz nach neun. eine leichte aggressivität lag in der luft, die sich wärmte, verdichtete, und alles kochen ließ. ich wartete im garten.
am späten nachmittag dann die nachricht. der wagenplatz am see von nazis überfallen. wir kamen 15 minuten später an, die polizei nahm gerade über den zaun das protokoll auf. hat sich aufgelöst, sagte j. ruhig.
später fuhren wir durch den wald zum biergarten. es war offen und unfassbar. alles. dass er offen war. dass wir uns an den tisch setzen und bier bestellen konnten. einfach so. dass da überall diese leute waren. dorflook. es könnte bochum sein. wars aber nicht. weil. sächselnd. der dj beschallte uns mit dem best-of-deutscher-schlager, sang mit, wippte, machte zwischendurch ansagen – das sind achtziger, eindeutig, anfang der neunziger, maximal, eine zeitreise also. zwei bier lang schauten wir uns ungläubig diesen film an. unverwechselbare protagonisten, hauptsächlich, aber auch paar innen. männer fielen von fahrrädern, slowmotion. die sonne war unbarmherzig. und das bier hieß ratte.