vor vierzig jahren starb john lennon. und was bleibt, ist nach wie vor sein imagine. im englischunterricht fand ich es damals langweilig, im vergleich zu lou reed. trotzdem singe es noch, manchmal, heimlich und schief (lou reed singe ich öfter, lauter und schiefer). früher, also ganz früher, in einer welt, die langsam in die geschichtsbücher gewandert ist, vermutlich in form einer ein-seitigen erwähnung, damals also, brachte man an diesem tag kerzen zu einer nach lennon benannten wand. es war ein politischer akt – und das bildnis an der wand wurde mit stoischer geduld von der staatssicherheit immer wieder übermalt, um bald wieder neu zu erscheinen. das übliche katzenmausspiel hinter dem eisernen vorhang. imagine.
der dezember zerrt an uns allen. das macht er ja immer, dieses jahr aber besonders, reden wir uns ein, denn dieses jahr ist ja alles anders. der nächste lockdown, der harte, kommt. keiner weiß was. 15 kilometer-radius. und was wird aus weihnachten, wenn die märkte und nicht einmal die läden … und so ganz ohne glühwein?
ich freue mich heimlich. auf die ruhe, auf den ungesüßten rotwein ohne zimt und zitrone, ohne rote blinkende mützen. diesmal hab ich vorgesorgt: rotwein und zitrusfrüchte (allerdings säuberlich voreinander getrennt), bücher (noch schnell bestellt) und ein keller voll holz und briketts (in unmittelbarer nähe).