abend. immer noch liegt überall der schnee. er will wohl ein wenig bleiben, höre ich. seit einer woche trage ich ausschließlich skihose, setze mir zum schlafen eine mütze auf. ich gleite durch die straßen, die plötzlich ganz anders aussehen und die aufgehaltene welt glänzt im hellen schein. vor allem nachts, wenn draußen die kälte knackt.
ich sitze in meiner höhle, schaue der glühenden kohlen beim brennen zu und ausgerechnet heute denke ich an freitage in einer welt, in der es sie noch gab, als solche. freitage, die erst samstagmittag aufhörten, wo man sich am großen tisch und kaltem bier wärmte, so laut gegen die anderen stimmen und den rauch anschrie, bis einer die stimme versagte. wenn mir jetzt die stimme versagt, liegt es nicht an qualmgefüllten orten, sondern im besten fall an der sozialen kälte, wo der husten als einziger länger bleibt und der kühlschrank vor kälte zittert. aber solange der schnaps nicht gefriert …
ps: heute schaue ich mir fremde begräbnisse an, als übertragung bei youtube. einst hatten wir den underground, der wird immerhin mit ordentlichen liedern verabschiedet und den letzten langen weißen mähnen in abgewetzten mänteln.