Auf dem Balkon. Ich rauche und denke an einen Bekannten, der gestern in Rumänien verstorben ist, er war ein Kauz, so sagt man wohl, wahrscheinlich sogar ein besonderer Kauz, und ich sehe den zappelnden Schatten eines Nachbarn gegenüber, wir kennen uns nicht persönlich, nur vom Sehen, von Balkon zu Balkon sozusagen. Tagsüber läuft er mit einem Headset auf dem Kopf durch sein Zimmer oder über den Balkon und jetzt in der Dämmerung sehe ich seinen Schatten, er boxt seit Minuten, vielleicht auch schon seit einer halben Stunde oder seit einer Stunde. Und die sich bewegenden Konturen sehen aus, wie ich mir einen Profi im Schattenboxen vorstelle. Und ich beschließe, hineinzugehen und eine Flasche Wein zu öffnen, denn mit den Verstorbenen, so sagt man, oder ich habe gehört, dass man das so sagt, soll man trinken.