manchmal prallen mehrere welten aufeinander und darauf ist nie jemand vorbereitet.
früh am morgen, es ist noch frisch, am see schlagen die wellen hoch, wenn ich ins wasser eintauche, bin ich ganz woanders – und es ist manchmal schwer wieder ans ufer zu schwimmen und diese andere welt zu betreten. die, wo das telefon klingelt. es gibt termine zu vereinbaren, dinge zu besprechen … ich muss noch u anrufen, die heute geburtstag hat, denke ich. und dass es schön ist, heute, jetzt. dann klingelt die andere welt und übertont auf einmal alles.
m ist tot.
m, den ich in letzter zeit zu wenig besucht hatte, weil er es nicht wollte. es ging ihm nicht gut. und wenn er doch ans telefon gegangen war, merkte ich, es ging ihm richtig schlecht. er wollte uns alle nicht sehen. er wollte allein sein. es hieß, er hätte in den letzten wochen (oder monaten?) die wohnung nicht mehr verlassen. ich hatte mich gefragt, ob er genug zu essen hatte. er wollte nicht, dass ich etwas vorbeibringe. vor einem monat stand ich mit frisch gebackenem kuchen vor seiner tür. er hat nicht aufgemacht und ich musste den kuchen wieder mitnehmen. später sagte er am telefon, er hätte wohl tief geschlafen und dann, dass alles wieder gut werde. jetzt wurde er in seiner wohnung gefunden. tot. wahrscheinlich lag er schon seit vielen tagen da. allein.