04.05.2021 (ML)

auch neulich. andere richtung. der bahnhof in leipzig war genauso menschenleer. es war noch früh am morgen. und es war fast ein wunder, dass die züge weiterhin fahren, dass hie und da bepackte menschen ein und aussteigen, reisende, pendelnde, dass es noch kaffee gibt an bord, sogar ein frühstück wird angeboten – aus der mitropa wird eine abholtheke. ich fahre richtung nordwest. manchmal regnet es, manchmal kommt die sonne durch. meine zugmelancholie trägt eine medizinische maske.

in hamburg steige ich aus. es ist mittag, für nordische verhältnisse sonnig. menschengetummel, fast wie … nur anders. franzbrötchen am bahnhofsvorplatz. später setze ich wieder meine maske auf, in grün, und steige in den nächsten zug ein. an der küste regnet es in strömen und aus dem zug steige nur ich aus. ich laufe schnell durch die leere gegend, vier oder fünf wochen ist es her, als ich zuletzt hier war, aber es hat sich kaum etwas geändert. nicht einmal das wetter. bin ich vielleicht gegen den lauf der zeit gereist?