Vor über einer Woche fährst du in den Osten. Seitdem wechseln täglich deine Standpunkte und Perspektiven. Und zwar ganz so, wie sich jeden Tag Standpunkte und Perspektiven abwechseln. Und so kommt es, dass du im äußersten Südwesten bist. Und du schaust, wenn es regnet, vom Zimmer deiner Dachkammer nach draußen. Wie die Tropfen zwischen den Zweigen und Blättern der Bäume, die da vor dem Haus stehen, in dem du gerade lebst, nach unten sausen. Oder du läufst, regnet es nicht, auf Wegen durch Wälder. Vorbei an Feldern und Lichtungen. Wege, die bis zu dem Kamm des Gebirges hinauf führen.
Und einmal, da läufst du bist zur Quelle der Elbe. Und während du läufst und schwitzt, überlegst du, ob ein Spaziergang zur Quelle der Elbe eine Allegorie für irgend etwas sein könnte. Und dann setzt der Regen ein. Er kommt aus dem Süden, später aus dem Norden, je nachdem auf welcher Seite der Grenze du gerade entlang wanderst, die auf dem Kamm des Gebirges verläuft. Und du beginnst zu frieren und gibst dich geschlagen. Denn das bedeutet nur, was es ist: die sichtbare Welt vor dir ist nass oder trocken und du schwitzt oder du frierst, während du zur Quelle Elbe wanderst.