es wird nicht wirklich hell, denke ich, spüre die kühle luft, die durchs offene fenster kommt und auf meiner nase nistet. aber das allein ist es nicht, warum ich morgens nicht aufstehe, sondern in der decke gehüllt meinen kaffee im bett schlürfe, die nachrichten in dauerschleife höre und immer weniger verstehe. ich denke an i in cherson und an m in teheran und an j, die zurück nach kyjiw geht – und an mein ameisendasein, in einem imaginären hamsterrad, daran, wie ich nachmittags erschöpft und heulend einschlafe und keinen grund dafür finde. ich hole mir einen überteuerten fancy kaffee und sitze in der sonne, nur um rauszukommen, aber woraus denn eigentlich?
dann sitze ich in einem berliner hotel, schaue durch das riesige fenster auf die trostlose straße und denke an den text, den ich bald aufsagen soll, suche nach der stimme, die ich sein soll, inmitten der hierarchien aus häppchen und weinchen und frühstück bis um 11.