In der Küchenschublade finde ich ein altes Notizheft. 2011 hat hier jemand die Frage notiert: Und was suche ich hier? Die Frage hängt im Raum, klebt an der Decke, saugt sich fest und zwinkert mir manchmal beim Kochen zu. Ich lasse sie hängen und gehe hinaus.
Am Samstag ist Markt, unten am Fluss, schreibt T. und ich reihe mich ein in die schlendernden Massen, entlarve mich gleich am ersten Stand, als ich jede Plastiktüte ablehne und alles in den mitgebrachten Stoffbeutel stopfe. Das letzte Bargeld gebe ich für einen Strauß frischer Gartenblumen, die ein älterer Mann verkauft. Er lächelt nicht zurück, dafür aber lächeln mich jetzt die Blumen aus der Vase an, jedes Mal. Den Rest des Tages verbringe ich lesend auf dem sonnendurchfluteten Sofa, die Fenster weit aufgerissen, draußen tobt der Frühling und ich gleite ab. Als mir später die Wellen des wütenden Ozeans zu nahe kommen, schließe ich die Fenster und lass mich von der alten Tatrabahn ans Ende des Lichts fahren. Dort treffe ich W., ganz unverhofft, die ganze Nacht kneten wir Teig. Morgens wache ich ganz erschöpft auf und vor meinen Fenstern wird euphorisch geklatscht.