wenn ich morgens joggen gehe, trinken hier die einen schon ihr erstes, ein paar andere vielleicht ihr letztes bier und meist scheint die sonne dabei, der uferweg ist mittendrin. eilende aktentaschen, kreischende kinder, kaffeetrinker und radlerinnen in bunten trikots, mit oder ohne helm, und tauben, die hier eigentlich das sagen haben. eine frau schreibt mit kreide wc auf einen aufsteller und wischt sich mit geübter bewegung den schweiß von der stirn, dann hebt sie den kopf und schaut aufs wasser. kein schiff wird kommen, sie stehen schon alle da, direkt am ufer, matrosenlos, bestuhlt, nur noch eine hastig gerauchte zigarette bis zum ersten aperol spritz. am deck ist kartenzahlung möglich. ich husche über die straße in den park, der eine burganlage ohne burg ist, mit vielen verwinkelten wegen und voller treppen, wo ich keuchend die ersten touristinnen erschrecke. oben haben sich ein paar japaner verlaufen, ich verlaufe mich auch, nur fällt es laufend nicht so auf. zwischen wiesen und der galerie mit ausblick hat eine schulklasse gerade zeichenunterricht, unter den bäumen übt eine gruppe hippies yoga, familien in ferien machen fotos, ich laufe, einer singt und drei rufen ihre hunde zu sich, und unten grinst die stadt. beim treppenhinunterrennen versuche ich die parallelen welten zu zählen, schlingere und alles dreht sich, viel zu schnell und meistens um sich selbst.