Irgendwo dazwischen, ein Zwischenraum, eine Zwischenlandung zwischen zwei parallelen Welten. Wo bin ich, wenn ich aufwache? Nachts oder tagsüber? Wir toben auf der Bühne, machen Feuer im Hof, tanzen, singen, schreien … Nadija kauft eine Flasche Wein an der Bar und stellt sie auf den Tisch. Nadija, die so singen kann, dass man den Verstand verlieren kann, wir halten uns an den Händen, drehen uns immer schneller im Kreis, ihr langes Haar wickelt uns ein. Nadija singt, auch zur späten Stunde, auch in dieser Bar. Sie spendiert uns den Wein. Am nächsten Morgen sagt sie, ihr Mann wurde mit seiner Einheit nach Bachmut verlegt. Die Kinder warten derweil zu Haus. Nadija umarmt uns alle fest, bevor sie in den Bus nach Kyjiw steigt. Nadija heißt Hoffnung.
Und wo bin ich, wenn ich morgens aufwache oder auch nachts?