… ich gehe jetzt so oft joggen, wie zuletzt, als ich noch einen festen trainingsplan hatte und für wettkämpfe trainiert habe. neulich am frühen morgen, der bärlauch duckte sich ängstlich vor der schwere des reifs – oder war es doch schnee?, dachte ich, die erste euphorie der neujogger*innen hat doch wieder nachgelassen, ich war – so wie ich das gewohnt bin – fast allein, so allein, dass auch der greifvogel – war es ein schwarzmilan oder ein bussard oder einer, dessen name ich nicht kenne ? vermutlich drittes – sich nicht beirren ließ, er blieb auf seinem ast sitzen und wir schauten uns eine weile lang – die, die ich brauchte, um vorbeizurennen – tief in die augen, ich grüßte laut, er behielt seine miene, die der drüberstehenden und -sitzenden, er zuckte nicht einmal mit der wimper, die er nicht hat, aber kurz bevor wir uns, bzw. ich ihn aus den augen verloren habe, zwinkerte er mir zu.
wenn ich keine nachrichten lese (weder aus ungarn noch aus uganda, rhuanda und kongo oder indien), das wissen um die kolonialen ausmaße der corona verdränge und das bewusstsein meiner priveligierten lage nicht auf destruktive weise überhand nimmt, dann trinke ich sekt auf einem leeren parkplatz in der sonne. piccolo. zugelassene kleingruppe mit derselben meldeadresse. und denke, es gibt auch gute seiten: das rad dreht sich langsamer, die straßen sind leerer, die ampeln fast überflüssig. ich habe gerade eine stiege orangen aus sizilien abgeholt und ein fünfliter-kanister olivenöl. übergabe: draußen, einzeln, alles noch ohne masken.ich trinke immer noch zu viel wein, um am nächsten tag blut spenden zu gehen. verschiebe vieles auf die kommenden tage. das fenster putzen auch. klopapier habe ich genug, der wein aber geht zur neige, das ist ein gutes zeichen. und die delfine?