… schon vor einiger zeit, es war der 15.märz, bin ich mit einem starken gefühl aufgewacht, dass heute jemand geburtstag hat, dem ich nicht gratulieren werde. genauso auch heute. irgendeiner hat heute geburtstag, dachte ich leise, und dann noch leiser: herzlichen glückwunsch.
schon wieder 20 grad. balkone sind eine grandiose erfindung und häuser am auwald sowieso. ich schäme mich fast dafür, dass ich mir vorkomme, als hätte ich ferien. sonnige aussichten. drei neue blumentöpfe auf dem balkon.
dann bin ich in den osten gefahren, zum roten kreuz. die fahrt durch die stadt habe ich seit mehr als zwei wochen, gefühlt deutlich länger, nicht mehr unternommen. wenig verkehr, lange schlangen vor dm und allen postfilialen. ich desinfizierte meine hände nach vorschrift und betätigte die klingel. dann füllte ich zettel aus, beantwortete fragen, desinfizierte noch einmal und ließ mich auf eine liege fallen. dann floss das blut. wie immer. nur leerer. entspannter. danach gab es kaffee am einzeltischchen, ein fresspaket und das gefühl, etwas getan zu haben. herzlichen glückwunsch, ego. ich knuspere die gaben aus der tüte: vollkornfettemmchen von dr. quendt, erdnüsse, vegane schokolade. die aber heb ich auf. für später. wenn einer wieder geburtstag hat.