Der Bahnhof, an dem du am Morgen aussteigst, ist eine Baustelle. Zusammen mit dem fehlenden Farben und den fehlenden arbeitenden Menschen strahlt diese Baustelle eine Tristesse aus, die dich dazu bringt, eine Zigarette zu drehen. Und du rauchst, obwohl du gar nicht rauchen möchtest.
Zwei Dörfer weiter. Wieder hier zu sein. Denkst du. Nach drei Jahren. Und ihr frühstückt gemeinsam und redet über Gott und die Welt, wie manche Menschen so sagen. Und ihr begrabt eine Katze, die Tags zuvor gestorben ist. Und ihr trinkt Wein und Bier und Kaffee. Und ihr geht in die Kirche, weil heute Gottesdienst ist. Der erste seit Monaten. Und du überlegst, wann du zuletzt bei einem Gottesdienst warst und verwirfst den Gedanken, weil du die Antwort bereits kennst, es muss hier irgendwo gewesen sein. Und, weil dieser Gedanke vollkommen unbedeutend ist.
Also singst du auf Deutsch und auf Rumänisch Lieder, die dir vertraut vorkommen, obwohl du sie nicht kennst.
Und ihr trinkt Wein und Kaffee und lasst euch von der Sonne wärmen, die seit dem Mittag die Farben in das Dorf zurückgebracht hat. Und ihr trinkt euch in den Abend hinein, esst verdammt gut und tanzt und trinkt und redet viel über das Heute und erinnert euch gegenseitig an das Damals. Was auch immer dieses Damals gewesen sein mag. Was auch immer das Heute bedeuten kann. Und ihr raucht nicht mehr oder viel weniger, das fällt euch sofort auf, und damals, ja damals, habt ihr viel geraucht. Doch ist heute heute und damals ist damals. Und ihr wisst, was jeder Mensch weiß. Veränderungen können manchmal verdammt weh tun. Also fallt ihr um und steht wieder auf und redet und erinnert euch weiter. Raucht oder tut so, als würdet ihr rauchen, und trinkt Wein und Drinks und Sekt und Bier und tanzt und fallt in die Nacht hinein.