Heute ist Palmsonntag. Und bis heute denke ich nicht an eine der Geschichten, wie sie in der Bibel niedergeschrieben wurden, höre ich von diesem Tag, sondern ich denke an Palmen. Palmen, so wie ich sie mir vorstelle, seit ich ein Kind bin. Palmen mit Bananen. Palmen mit Kokusnüssen. Und natürlich stehen diese Palmen vor einem… Continue reading 05.04.2020 (PJ)

die sonntagsbotschaften: gestern wurden am frühen abend in plagwitz zwei frauen, linker kontext würde man da wohl sagen, von einem nazi angegriffen, ecke karl-heine-straße, ins gesicht geschlagen und beschimpft, es war noch hell. selbst der deutschlandfunk warnt immer häufiger vor zunehmender radikalisierung von rechts, an diesen tagen. am freitag wurde, etwas später am abend, es… Continue reading 05.04.2020 (ML)

Auf dem Balkon. Ich rauche und denke an einen Bekannten, der gestern in Rumänien verstorben ist, er war ein Kauz, so sagt man wohl, wahrscheinlich sogar ein besonderer Kauz, und ich sehe den zappelnden Schatten eines Nachbarn gegenüber, wir kennen uns nicht persönlich, nur vom Sehen, von Balkon zu Balkon sozusagen. Tagsüber läuft er mit… Continue reading 3.4.2020 (PJ)

… ich gehe jetzt so oft joggen, wie zuletzt, als ich noch einen festen trainingsplan hatte und für wettkämpfe trainiert habe.  neulich am frühen morgen, der bärlauch duckte sich ängstlich vor der schwere des reifs – oder war es doch schnee?, dachte ich, die erste euphorie der neujogger*innen hat doch wieder nachgelassen, ich war  –… Continue reading 03.04.2020 (ML)

weiß jemand, was mit den Menschen sind, ich glaub, es sind zwei, zwei Wohnungslose, die ihr Lager an der Seite des Gewandhauses eingerichtet haben? sie haben Schlafsäcke und ein paar Decken ausgebreitet. andere Sachen stehen in Beuteln und Tüten um sie herum. manchmal ist ein Fahrrad da (wobei ich einmal gesehen habe, wie ein Mann… Continue reading 3.4. (KS)

Nachts. Ich war schon seit einer gefühlten Ewigkeit, und das ist keine Phrase, nicht mehr nachts unterwegs. Nachts sitze ich höchstens noch auf dem Balkon und wundere mich nicht mehr, dass in Ungarn per Dekret geherrscht wird. Denn Ungarn ist nicht auf dem Weg zu einer Diktatur, wie einige Journalisten in den Überschriften ihrer Artikel… Continue reading 1.4.2020 (PJ)

8. März. zwei Gläser selbst gemachter Bienenhonig – neun Euro. von der Nachbarin, die, wie jemand mir letztens erzählt hat, schon über achtzig ist. ich dachte immer, sie sei so alt wie ich. Übergabe auf der halben Treppe zwischen ihrem und unserem Stockwerk. nachher hatte ich sofort schlechtes Gewissen, dass ich den Preis herunter gehandelt… Continue reading 1.4.20 (KS)

Wenn ich in der Nacht zurück vom Laden fahre, sind die Straßen jedes Mal leerer. Tag für Tag sind immer weniger Menschen unterwegs. Auf den Straßen und im Park. Weil ich auch durch den Park fahre. Und in der Innenstadt. Wenn ich von der Dresdner Straße in die Klasingstraße links abbiege, strecke ich meinen Arm… Continue reading 1. April 2020 (NH)

in der nacht hat es geschneit, ein perfekter frühlingsanfang, ich entscheide mich gegen das joggen und für den kaffee im bett. muss dennoch aufstehen. der kaffee weigert sich, selbstständig zu werden. kein wunder. die sog. soloselbstständigen schreiben jetzt an die stadt leipzig, schicken ausgefüllte formulare der stadt dresden hin, mit der hoffnung, auch aus ihrer… Continue reading 31.03.2020 (ML)

was war denn der Endstand beim Fußball-mit-Basketball-Spiel? ihr seid – wahrscheinlich meine ich „wir sind“ – eure eigene Geister. – wahrscheinlich meine ich „unsere eigenen Geister“. seitdem Emilia – das fünfeinhalbjähriges Mädchen im Nachbarhaus – mir erzählt hat, dass ihr Stoffhase das Corona-Virus hat, habe ich nicht mehr schreiben können. die Krankheit ist unter uns.… Continue reading 30. März 2020 (NH)